Mittwoch, 14.05.2025

Wie fühlt sich dissoziieren an? Ein Blick in die Welt der seelischen Abspaltung

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Dissoziation ist ein psychologisches Phänomen, das oft als Reaktion auf traumatische Erlebnisse oder extremen Stress auftritt. Es kann sich wie ein unbewusster Vorgang anfühlen, bei dem sich die betroffene Person von ihrer Umgebung oder sogar von ihrem eigenen Ich losgelöst fühlt. Bei vielen treten Gedächtnislücken auf, die häufig mit dissoziativer Amnesie verbunden sind. Dies bedeutet, dass wichtige Erinnerungen oder Emotionen temporär abgespalten werden, was als Schutzmechanismus der Psyche dient. Menschen berichten häufig von einem Zustand des automatischen Funktionierens, in dem sie ihren Alltag zwar bewältigen, jedoch keine bewusste Verbindung zu ihren Emotionen oder zum Schmerzempfinden verspüren. Darüber hinaus können Symptome wie Depersonalisation oder Derealisation auftreten, die das Gefühl vermitteln, in einer anderen Realität zu sein oder den eigenen Körper nicht zu kontrollieren. Bei akuten Belastungsreaktionen ist das Erleben von Dissoziation besonders intensiv und kann eine ernsthafte Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit zur Folge haben. Professionelle Unterstützung ist in solchen Fällen entscheidend, um die Auswirkungen von dissoziativen Störungen zu minimieren.

Unterschiedliche Erfahrungen: Dissoziation verstehen

Das Verständnis von Dissoziation als psychologisches Phänomen ist komplex. Menschen, die mit dissoziativen Störungen, wie dissoziativer Amnesie oder Depersonalisation kämpfen, erleben oft Gedächtnislücken, und Emotionen erscheinen fern oder sind nur schwer greifbar. Diese Erfahrungen können durch Trauma oder übermäßigen Stress ausgelöst werden und sich als Schutzmechanismus manifestieren, um unangenehme Gefühle, wie Schmerzwahrnehmung und Überwältigung, zu bewältigen. Andrea Gutiérrez-Glik, eine klinische Sozialarbeiterin, betont, dass der Schweregrad der Dissoziation variieren kann, von gelegentlichem Losgelöst sein bis hin zu einer Behandlungsbedürftigkeit. In einigen Fällen kann das automatische Funktionieren des Körpers die Kontrolle über die eigene Wahrnehmung spark; der Betroffene kann sich in einer Realität fühlen, die als unrealistisch oder wie aus einem Traum erscheint. Langeweile kann ebenso ein Auslöser sein, der es einem Individuum schwer macht, sich emotional zu verbinden. In diesen unterschiedlichen Erfahrungen zeigt sich, dass Dissoziation ein vielschichtiges Phänomen ist, das tief in den menschlichen Bewältigungsmechanismen verwurzelt ist.

Auswirkungen von dissoziativen Störungen

Die Erfahrungen von Menschen mit dissoziativen Störungen können tiefgreifende Auswirkungen auf ihre Lebensqualität haben. Emotionale Instabilität ist ein häufiges Symptom, das durch die Unfähigkeit gekennzeichnet ist, Emotionen angemessen zu regulieren. In Krisensituationen können sich Betroffene losgelöst fühlen, als würden sie die Realität von außen beobachten. Dieses Gefühl der Entfremdung geht oft mit Erinnerungslücken oder Gedächtnisverlust einher, wodurch wichtige Lebensereignisse und Trauma-Symptome verschwommen oder gar nicht mehr abrufbar sind.

Während Episoden der Dissoziation erleben viele Menschen ein automatisches Funktionieren, bei dem sie ihre täglichen Aktivitäten ausführen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Die langfristigen Auswirkungen beinhalten ein vermindertes Schmerzempfinden und eine verzerrte Wahrnehmung von Emotionen. Die Ursachen können in tiefgreifenden, belastenden Erfahrungen wie Missbrauch oder anderen traumatischen Erlebnissen liegen, oft verbunden mit posttraumatischen Bewältigungsreaktionen.

Für viele Menschen wäre es von Vorteil, sich mit geeigneten Behandlungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, um die Symptome zu lindern. Eine intensive psychotherapeutische Begleitung kann helfen, die Gedächtnislücken aufzuarbeiten und ein besseres Verständnis für die eigenen Emotionen zu entwickeln.

Der Verlust des eigenen Ichs erleben

Wie fühlt sich dissoziieren an? Viele Menschen erleben bei Dissoziation ein tiefes Losgelöstsein von ihrem eigenen Ich, was oft mit einem Gefühl des fremden Erlebens einhergeht. Diese Abspaltung kann mit Gedächtnislücken verbunden sein, die sich darauf auswirken, wie Emotionen und Erinnerungen verarbeitet werden. Betroffene berichten häufig von Nackenschmerzen, Angst und einem Verlust der eigenen Identität, was in einigen Fällen zu Identitätsstörungen und Persönlichkeitswechseln führen kann. In besonders schweren psychischen Stress-Zuständen kann der Schrecken traumatischer Inhalte übermächtig werden und das Gefühl hervorrufen, nicht mehr zur eigenen Kern-Identität zu gehören. Gewalt und bedrohliche Erlebnisse verstärken das Gefühl der Entfremdung und tragen dazu bei, dass sich das eigene Ich unerreichbar anfühlt. Behandlungen zielen darauf ab, den Betroffenen zu helfen, den Verlust des Selbst zu verstehen und den Weg zurück zu seiner Identität zu finden. Dies ist entscheidend, um die damit verbundenen emotionalen und körperlichen Schmerzen, wie Nackenschmerzen, zu lindern und den Umgang mit Angst zu verbessern.

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