Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die Deutsche Bahn scharf kritisiert und fordert dringende Veränderungen. In seinen Äußerungen bezeichnete Ramelow das Bahnunternehmen als ein ‚System des Chaos‘, das an Akzeptanz verliert. Diese Kritik äußerte er angesichts des Verlustes von 1,2 Milliarden Euro, den die Deutsche Bahn im ersten Halbjahr verbuchte, sowie der geplanten Streichung von 30.000 Stellen.
Ramelow betonte, dass nur 63 Prozent der Züge halbwegs pünktlich sind, was die mangelnde Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs verdeutlicht. Er fordert daher eine radikale Umstrukturierung und schlägt vor, die Deutsche Bahn in eine Aktiengesellschaft mit gemeinnütziger Ausrichtung umzuwandeln. Ein weiterer wichtiger Punkt seiner Forderungen ist die strikte Trennung von Netz und Betrieb, um effizientere Abläufe zu gewährleisten.
Insbesondere im Güterverkehr auf der Schiene sieht Ramelow erhebliche Probleme, die durch fehlende Gleisverbindungen und ineffiziente Strukturen in der Logistik gekennzeichnet sind. Diese Schwierigkeiten gefährden nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Umweltbilanz des Bahnverkehrs.
Abschließend skizzierte Ramelow die Vision einer reformierten Deutschen Bahn, die einen bedeutenden Teil der Mobilität in Deutschland sicherstellt und dabei umweltfreundlicher agiert. Er übt auch Kritik an bisherigen Verkehrsministern, die sich zu sehr auf den Ausbau von Autobahnen konzentrierten und den Schienenverkehr vernachlässigten.